Querbeet durchs Web…

So, mal wieder eine Liste an Links, die sich so in meinem Feedreader und den Favoriten angesammelt haben:

Le bohemien: Mythos Demokratie – Eine Woche #alex11 als Weckruf für eine schlafende Gesellschaft (Ein Kommentar zur kleinen Camping-Aktion auf dem Berliner Alex)

Spreeblick: Telecomix: It’s all about fun (Stephan Urbach über den Alltag eines Telecomix Agenten)

Zur Petition gegen die Vorratsdatenspeicherung:
Wir haben die 10.000er-Marke geknackt und noch 40k vor uns. Außerdem gibt es ein nettes Kampagnen-Bild der Digitalen Gesellschaft dazu:

Mit wem Sie telefonieren? Wir speichern das

Den Verlauf der Unterschriften kann man hier nachschauen

Auf Frontal21 lief eine Bericht über die Ermittlung gegen Lothar König und Handygate. Anne Roth hat darauf verlinkt.

Am Kommenden Samstag ist die Netz für alle-Konferenz der Rosa-Luxenburg-Stiftung in Berlin (twitter: @netzfueralle). Stephan Urbach sitzt auch auf dem Panel.

Auf Spackeria wurde ein älterer Blogpost von @crackpille noch einmal ausgekramt: Datenschutz als Falle / Originalpost von @crackpille

und ganz frisch: Taz-Blog: Vor 30 Jahren: Der CCC gründet sich in der taz

So, das wars. Muss weiter arbeiten ;)

Breitband über das Baumhaus-Problem

In der heutigen Breitband-Sendung war u.a. der Konflikt und die unzureichende Kommunikation zwischen digitalen Bescheidwissen, langjährigen Bewohnern des Internets und allen anderen, für die digitale Kommunikation etwas Neues ist Thema. Als Aufhänger diente dabei dieser Tweet von @haekelschwein:

baumhaus-tweet von haekelschwein

Über das Thema sprechen Philip Banse und Vivian Perkovic mit Dirk von Gehlen (twitter / Blog), Redaktionsleiter von jetzt.de, dem Jugendmagazin der Süddeutschen Zeitung.

Breitband: Wer darf rein ins Netzbaumhaus?
Player:
Direktlink zur mp3

Freiheit statt Angst 2011

Auch dieses Jahr findet in Berlin wieder eine Demo unter dem Motto “Freiheit statt Angst” statt. Auch dieses Jahr geht es um den Schutz unserer (digitalen wie realen) Bürgerrechte und gegen die zunehmende Überwachung. Auch dieses Jahr wird die Demo von einem breiten Bündnis getragen und auch dieses Jahr bitten die Veranstalter um Spenden.

Banner Freiheit statt Angst 2011

Zu unser aller Leidwesen hat sich an der grundlegenden Situation – trotz der Internet-Enquete und den Gesprächskreisen unter dem ehemaligen Innenminister Thomas de Maizière – nichts geändert. Grundrechte werden weiterhin nicht ernst genommen (oder sogar als “Modeerscheinung” relativiert) und die einzige Lobby, die für die Grundrechte eintritt, sind wie, die Bürger dieses Landes.

Was kann man also tun?

Diese Liste kann man vermutlich beliebig verlängern, aber fürs erste soll es das gewesen sein.

Ansonsten gilt der 3. Satz der Hacker-Ethik: Mißtraue Autoritäten – fördere Dezentralisierung

Neue Petition gegen die Vorratsdatenspeicherung

Markus hat auf Netzpolitik auf eine neue Bundestags-Petition aus dem Umfeld des AK Vorrat hingewiesen:

Petition: Strafprozessordnung – Verbot der Vorratsdatenspeicherung

Text der Petition

Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass die verdachtlose Vorratsdatenspeicherung nicht zulässig ist. Darüber hinaus möge er die Bundesregierung auffordern, sich für eine Aufhebung der entsprechenden EU-Richtlinie und für ein europaweites Verbot der Vorratsdatenspeicherung einzusetzen.

Begründung

Im Zuge einer Vorratsdatenspeicherung werden ohne jeden Verdacht einer Straftat sensible Informationen über die sozialen Beziehungen (einschließlich Geschäftsbeziehungen), die Bewegungen und die individuelle Lebenssituation (z.B. Kontakte mit Ärzten, Rechtsanwälten, Betriebsräten, Psychologen, Beratungsstellen usw.) von 500 Millionen Europäern gesammelt. Eine derart weitreichende Registrierung des Verhaltens der Menschen in Deutschland ist inakzeptabel. Eine Vorratsdatenspeicherung höhlt Anwalts-, Arzt-, Seelsorge-, Beratungs- und andere Berufsgeheimnisse aus und begünstigt Datenpannen und
-missbrauch. Sie untergräbt den Schutz journalistischer Quellen und beschädigt damit die Pressefreiheit im Kern.

In mehreren EU-Mitgliedstaaten sind die Gesetze zur Vorratsdatenspeicherung, mit denen die EU-Richtlinie 2006/24 umgesetzt werden sollte, von höchsten Gerichten bereits für unvereinbar mit den Verfassungen der jeweiligen Staaten und somit für ungültig erklärt worden. Eine einheitliche Regelung, wie sie die Richtlinie ursprünglich aus Wettbewerbsgründen herstellen wollte, ist daher mit Vorratsdatenspeicherungen nicht herbeizuführen. Die notwendige einheitliche Regelung kann folglich nur darin bestehen, Vorratsdatenspeicherungen jeder Art in allen EU-Mitgliedstaaten zu untersagen.

Die Bundesregierung aufzufordern, die Abweichung Deutschlands von der EU-Richtlinie 2006/24 zur Vorratsdatenspeicherung genehmigen zu lassen (Art. 114 Abs. 4 AEUV) und nötigenfalls die Genehmigung einzuklagen.

Die EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung bis zur Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs über die Gültigkeit dieser Richtlinie und über den Genehmigungsantrag nicht umzusetzen, selbst wenn der Gerichtshof gegebenenfalls eine Geldbuße gegen Deutschland verhängen könnte.

Weiterhin konnte in der Vergangenheit, in der in einigen Staaten bereits Vorratsdatenspeicherungen stattfanden und die Daten für die Strafverfolgung bereitgestellt wurden, nicht schlüssig nachgewiesen werden, dass diese Daten für den vorgesehenen Zweck der Verfolgung schwerer Straftaten zwingend erforderlich sind. Die Erfahrungen lassen nicht erkennen, dass alternative Ermittlungsmethoden signifikante Nachteile für die Strafverfolgung nach sich ziehen.

Umgekehrt besteht bei vielen Menschen die Sorge, dass solche Daten, wenn sie erst einmal angehäuft werden, an verschiedenen Stellen Begehrlichkeiten wecken werden, die ursprünglich vorgesehenen Grenzen für die Verwendung der Daten aufzuweichen, und dass dem Druck der Interessenverbände auf Herausgabe von Daten irgendwann nachgegeben wird.

Die Geschichte lehrt uns, dass das Funktionieren eines demokratischen Staates zwingend davon abhängt, dass sich die Menschen, die in ihm leben, frei fühlen und bewegen können. Die Nutzung von Telekommunikation gehört in der Moderne unabdingbar zur Teilnahme am öffentlichen Leben, an Hilfe- und Selbsthilfegruppen und an politischen Diskussionen. Dieser Grundpfeiler unserer freiheitlichen Gesellschaftsordnung gerät bereits ins Wanken, wenn sich die Menschen beobachtet und kontrolliert fühlen, oder gar unter Generalverdacht gestellt sehen. Eine Einschränkung der persönlichen Freiheitsrechte durch Vorratsdatenspeicherung würde insofern eine ernste Gefahr für unser Land darstellen. Dem sollte sich der Deutsche Bundestag entschieden entgegenstellen und durch Drängen auf ein EU-weites Verbot von Vorratsdatenspeicherungen die Freiheitsrechte für alle 500 Millionen Menschen in der EU verteidigen.

Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 06. Oktober 2011. Zum jetzigen Zeitpunkt sind es knapp 500 Unterschriften. Je mehr es werden, umso besser.

@kaffeebeimir / opalkatze hat auch den QR-Code in den Kommentaren verlinkt. Wer ihn sich also ausdrucken und als Flyer verteilen will, kann dies auch machen.

Aus einer anderen Zeit

Opalkatze hat auf ihrem Blog zur Erinnerung an eine andere politische Kultur in diesem Land die Regierungserklärung Willy Brandts vom 28.10.1969 gepostet. Zwar sind dann manche Dinge anders gekommen als gedacht, aber zum Nachdenken sind diese Worte sicher zeitlos:

„Wir wollen mehr Demokratie wagen. Wir werden unsere Arbeitsweise öffnen und dem kritischen Bedürfnis nach Information Genüge tun. Wir werden darauf hinwirken, daß durch Anhörungen im Bundestag, durch ständige Fühlungnahme mit den repräsentativen Gruppen unseres Volkes und durch eine umfassende Unterrichtung über die Regierungspolitik jeder Bürger die Möglichkeit erhält, an der Reform von Staat und Gesellschaft mitzuwirken. (…)

Wenn wir leisten wollen, was geleistet werden muß, brauchen wir alle aktiven Kräfte unserer Gesellschaft. Eine Gesellschaft, die allen weltanschaulichen und religiösen Überzeugungen offen sein will, ist auf ethische Impulse angewiesen, die sich im solidarischen Dienst am Nächsten beweisen. Es kann nicht darum gehen, lediglich hinzunehmen, was durch die Kirchen für die Familie, in der Jugendarbeit oder auf dem Sektor der Bildung geleistet wird. Wir sehen die gemeinsamen Aufgaben, besonders, wo Alte, Kranke, körperlich oder geistig Behinderte in ihrer Not nicht nur materielle Unterstützung, sondern auch menschliche Solidarität brauchen. (…)

Der permanente wirtschaftliche und soziale Wandel ist eine Herausforderung an uns alle. Er kann ohne die Initiative des einzelnen nicht gemeistert werden. Die Eigeninitiative braucht jedoch die Unterstützung der Politik. Wir dürfen keine Gesellschaft der verkümmerten Talente werden. Jeder muß seine Fähigkeiten entwickeln können. Die betroffenen Menschen dürfen nicht einfach ihrem Schicksal überlassen werden. (…)

Das Ziel ist die Erziehung eines kritischen, urteilsfähigen Bürgers, der imstande ist, durch einen permanenten Lernprozeß die Bedingungen seiner sozialen Existenz zu erkennen und sich ihnen entsprechend zu verhalten. Die Schule der Nation ist die Schule. (…)

Die finanziellen Mittel für die Bildungspolitik müssen in den nächsten Jahren entsprechend gesteigert werden. Die Bundesregierung wird sich von der Erkenntnis leiten lassen, daß der zentrale Auftrag des Grundgesetzes, allen Bürgern gleiche Chancen zu geben, noch nicht annähernd erfüllt wurde. Die Bildungsplanung muß entscheidend dazu beitragen, die soziale Demokratie zu verwirklichen. (…)

Die Regierung kann in der Demokratie nur erfolgreich wirken, wenn sie getragen wird vom demokratischen Engagement der Bürger. Wir haben so wenig Bedarf an blinder Zustimmung, wie unser Volk Bedarf hat an gespreizter Würde und hoheitsvoller Distanz. Wir suchen keine Bewunderer; wir brauchen Menschen, die kritisch mitdenken, mitentscheiden und mitverantworten. Das Selbstbewußtsein dieser Regierung wird sich als Toleranz zu erkennen geben. Sie wird daher auch jene Solidarität zu schätzen wissen, die sich in Kritik äußert. Wir sind keine Erwählten; wir sind Gewählte. Deshalb suchen wir das Gespräch mit allen, die sich um diese Demokratie mühen.“

Eindrücke vom CCCamp2011

Markus hat auf Netzpolitik ein schönes Video des Foebud verlinkt, dass für mich der klare Beweis für die 5. Regel der Hacker-Ethik ist: “Man kann mit einem Computer Kunst und Schönheit schaffen”. Die Musik im Clip ist Pirates von Entertainment for the Braindead und steht unter CC BY-NC-SA.

Ansonsten gibt es von einem Teil der Vorträge auf dem Camp Video- und/oder Audio-Mitschnitte. Diese liegen auf media.ccc.de

Nicht vergessen: Hacking is not a crime!

Querbeet durchs Web…

In den letzten Tagen haben sich wieder einmal viele Links und Artikel in meinem Feed-Reader angesammelt, die ich für empfehlenswert halte:

So, genug geschrieben. Viel Spaß beim Lesen ;)

Farewell Joerg-Olaf Schaefers – R.I.P.

Eigentlich wollte ich heute noch über was anderes Bloggen, aber die Nachricht auf Netzpolitik.org schiebt das irgendwie zur Seite.

Bleibt zu sagen: Lebewohl Joerg-Olaf Schaefers, du wirst uns im Netz fehlen. Ich werde deine Beiträge und Kommentare auf netzpolitik vermissen.

Nachrufe:
Notizblog: Ein Streiter für das Netz ist von uns gegangen
AK-Zensur: Nachruf: Olaf, Du wirst uns fehlen!
Telemedicus: Jörg-Olaf Schäfers

Motivationsfilm für Creative Commons

Wikimedia Deutschland hat im vergangenen Jahr erstmalig den Ideen-Wettbewerb “WissensWert” 2010 zur Förderung Freien Wissens durchgeführt. Aus den 93 Einreichungen hat eine Jury sieben Projekte ausgewählt und gefördert. Darunter war ein Motivationsfilm für Creative Commons. Dieser ist nun online und steht unter der CC-BY-Lizenz.

Mitwirkende
Projektleitung Amadeus Wittwer www.2hofnarr.ch
Regie&Cut&Animation Adrian Scherzinger www.edprojects.ch
Illustration Regina Wittwer www.regains.ch
Ton&Sounds Alain Stoll www.jectified.com
Sprecherin Sarah Judith Bürge
Sprecher Philipp Bürkler
Textkorrekturen Claude Fankhauser, Dirk Dienel
Übersetzung Barbara Müller www.fepafrika.ch
Finanzierung Verein Wikimedia Deutschland www.wikimedia.de

In diesem Zusammenhang sei auch noch einmal auf das Buch “The power of open” verwiesen, dass im Juni erschienen ist. Es steht zum Download im Netz oder kann – wer lieber etwas haptischen in Händen halten will – für 10 Euro bei Lulu käuflich erworben werden.

Wer Creative Commons unterstützen will, kann dies auf 3 Wegen tun:

  1. Seine eigenen Werke unter eine CC-Lizenz stellen
  2. Anderen von Creative Commons erzählen und warum man CC-Lizenzen nutzt
  3. An Creative Commons spenden

Linksammlung: Oslo, die Medien und die deutsche Politik

Als am Freitag die ersten Meldungen über eine Explosion in Oslo über Twitter liefen, hatte ich schon so ein mieses Gefühl bezüglich der Reaktionen von Politik und Medien in Deutschland auf diese Tragödie. Die ersten Meldungen und “Analysen” gaben mir leider recht und ich habe erst einmal für 24 Stunden den Nachrichtenstrom abgeklemmt.

Hier nun eine kleine Nachlese an Zeitungsartikeln und Blog-Beiträgen:

tagesschau.de: Chronologie der Anschläge in Norwegen (Für einen Überblick über die Ereignisse)
FAZ.net: Fernsehkommentare zum Terror – Wer solche Experten kennt, braucht keine Laien (Anmerkung: Wenn sich sogar die FAZ genötigt sieht, das Mediengewitter zu kommentieren…)
TAZ: Terrorexperten? Errorexperten! – Es wurde der größtmöglich anzunehmende Unsinn erzählt
ZDF-Blog: Expertise oder Spekulation? (Elmar Theveßen erklärt sich)
mspr0: Ein paar lose Gedanken zu Oslo
Zeit Online: Deutsche Reaktion auf Norwegen – Warum auch sachlich bleiben?
Mr. Topf Norwegen: Offenheit, Deutschland: Vorratsdatenspeicherung
Mr. Topf Die seltsamen Fakten des Herrn Uhl
…Kaffee bei mir? Lieber Herr Uhl
…Kaffee bei mir? Weltoffenheit oder Sicherheit? – Ein Gastbeitrag von Joachim Bellé
netzpolitik.org: Wir schützen unsere Freiheit nicht, indem wir sie abschaffen.