Seit Anfang August ist es nun offiziell: Der alte Ringlokschuppen von Bad Homburg bekommt ein neues Innenleben. Zuerst einmal ist es gut, wenn alte Gebäude neu genutzt werden. Denn diese Gebäude geben Städten eine Geschichte.
Persönlich finde ich nur die Art der Nutzung schade. Es werden (Überraschung) Büroflächen entstehen. In einer Stadt, in der derzeit immer noch Leerstände bei den Büroflächen herrschen. Wer es nicht glaubt, muss einfach nur mal an den entsprechenden Gebäuden ein Blick auf die Klingelschilder bzw. die beschilderten Briefkästen werfen.
Aus der Presseerklärung der Taunus Sparkasse heißt es:
“Nun wird das historische Gebäude saniert und zu einem großflächigen und exklusiven Bürogebäude mit einer vermietbaren Fläche von knapp 2.700 Quadratmetern umgebaut.”
Und die Stadt Bad Homburg jubelt:
Ebenfalls im Gewerbegebiet Bahnhof Süd ist gestern der Startschuss für die Sanierung des Lokschuppens und der Errichtung eines Bürogebäudes durch die Taunus Sparkasse gegeben worden. Mit dem Lokschuppen wird ein einzigartiges Industrie- und Verkehrsdenkmal endlich saniert und für die Nachwelt erhalten. Nebenan entstehen in einem Neubau attraktive Arbeitsplätze.
Ich frage mich nun, ob der alte Lokschuppen nicht anderweitig hätte genutzt werden können, zum Beispiel als Open Space oder als Fablab. einem Ort also, an denen sich die Menschen treffen, austauschen und Wissen erwerben können.
Ich denke, dass in einer Zeit, in der unser Wirtschaftssystem in der Krise steckt, ein solcher Ort des offenen Wissenserwerbs oder der Peer-Production durchaus eine Bereicherung für eine Stadt wie Bad Homburg hätte werden können.
Aber die Entscheidung ist gefallen. Alles weitere wird die Zukunft zeigen.
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